Kardiologie

Wenn bei Ihrem Tier ein Herzproblem vermutet oder schon diagnostiziert wurde, steht zu Beginn einer (weiteren) Diagnostik immer ein ausführliches Gespräch und eine eingehende Untersuchung Ihres Tieres. Diese Befunderhebung erlaubt uns eine nähere Eingrenzung der Problematik und ist richtungsweisend für das individuelle weitere Vorgehen und die sich anschließenden Untersuchungen.

Röntgen

Eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbes ist notwendig, um eine Aussage nicht nur über die Größe und Form des Herzens zu machen, sondern sie gibt auch Hinweise auf Erkrankungen der Lunge und der Atemwege. Es lassen sich Gefäße der Lunge darstellen und Hinweise auf Stauungserscheinungen (Lungenödem) sichtbar machen, die zum Beispiel allein mittels einer Ultraschalluntersuchung nicht feststellbar sind. Die klinischen Symptome einer Herzerkrankung und einer Lungenerkrankung sind sich häufig sehr ähnlich, deshalb dient dieses Diagnostikum auch häufig zur Abgrenzung dieser beiden Grunderkrankungen voneinander. Ihr Tier muss für diese Untersuchung hingelegt werden. Eine Sedation ist dafür in der Regel nicht notwendig.

Blutuntersuchung

Eine Blutuntersuchung ist nicht bei jeder weiterführenden Herzdiagnostik nötig, kann aber im Einzelfall erforderlich sein, da zum Beispiel auch weitere Erkrankungen die Gesundheit des Herzens mitbeeinträchtigen können, oder Medikamente, die aufgrund anderer Erkrankungen gegeben werden, die Arbeit des Herzens beeinflussen können. Auch gibt es spezifische kardiale Blutwerte (NT-pro BNP, Troponin I), die Hinweis geben über den Zustand des Herzmuskels, oder ein Abgrenzen zwischen einer kardialen (herzbedingten) und einer pulmonären (lungenbedingten) Erkrankung erleichtern. Wenn schon Blutuntersuchungsergebnisse vorliegen, sollten diese auf jeden Fall zur Untersuchung mitgebracht werden.

Ultraschall

Die Ultraschalluntersuchung des Herzens erlaubt Einblicke in das Herz Ihres Tieres. Das Herz wird in der Bewegung beurteilt, somit lassen sich der Blutfluss mit seiner Geschwindigkeit, eventuellen Turbulenzen, die Größenverhältnisse der Herzkammern, der Schluss der Herzklappen und morphologische Veränderungen während der Herzaktion darstellen. Mit der Farbdoppleruntersuchung werden z.B. schon kleine Klappenundichtigkeiten oder Turbulenzen sichtbar gemacht und mit dem gepulsten (PW) oder kontinuierlichen (CW)Doppler können Fließgeschwindigkeiten im Herzen Ihres Tieres dargestellt werden. Die Pumpleistung des Herzens kann ermittelt werden, sowie die Druckunterschiede in den blutführenden Kammern und Gefäßen. Der Herzultraschall ist das wichtigste Diagnostikum zur Diagnosestellung und zur Therapieentscheidung. Die Untersuchung wird in der Regel in Seitenlage durchgeführt.

EKG

Wenn aufgrund der Vorgeschichte oder des Auskultationsbefundes bei Ihrem Tier eine Rhythmusstörung des Herzens vermutet wird, ist immer ein EKG angezeigt. Aber auch bei anderen schwerwiegenden Herzerkrankungen kann das EKG ein wichtiges diagnostisches Hilfsmittel sein.

24h EKG

Wir haben auch die Möglichkeit ein 24 h EKG bei Ihrem Tier anzulegen. Dieses sogenannte Holter-EKG dient der Diagnostik von versteckten Rhythmusstörungen, die während des kurzen Zeitfensters Ihres Praxisbesuches nicht ermittelt werden können. Auch okkulte ( versteckte) Cardiomyopathien bei bestimmten Hunderassen ( z. B. Dobermann) können so frühzeitig entdeckt und direkt eine lebensverlängernde Therapie begonnen werden.

Natürlich ist auch eine Blutdruckmessung bei uns in der Praxis möglich.